Sonntag, 27. März 2011

Verirrt auf den eigenen Blog

Gut vier Monate nach meinen letzten Blogaktivitäten, habe ich mich heute nochmal hierher verirrt. Und festgestellt, dass es diesen Monat trotz längst eingestellten Postings schon rund 100 Seitenaufrufe gab.
Wer steckt denn da dahinter? Kommentare erwünscht :-)

Freitag, 10. Dezember 2010

Bungeejump

Kaiwarau-Bridge (erste Bungeebrücke der Welt), Queenstown, Neuseeland






Und noch ein paar Fotos








Ort: Kaimaru-Bridge (erste Bungeebrücke der Welt), Queenstown, Newzealand

Montag, 29. November 2010

Neuseeland

Leider gibt es erst jetzt wieder einen Eintrag, aber Internetzugang ist hier in Neuseeland (wo ich seit Donnerstag für 3 Wochen bin) doch sehr begrenzt. Aber immerhin gibt es jetzt ein bisschen was zu sehen!

Samstag, 20. November 2010

Schlangenalarm an der Uni

In der Klausurphase halten sich generell eher wenig Leute in der Uni auf. Die meisten lernen dann doch zuhause. Die wenigen, die allerdings vorigen Dienstag an der Uni waren, befanden sich fast in Lebensgefahr: Schlangenalarm im Getränkeautomaten!

Scheinbar (laut Erzählungen anderer Augenzeugen, die mich alarmierten) war eine hochgiftige Braunschlange in einen Getränkeautomaten neben der Cafeteria hineingekrochen. Das sorgte dafür, dass neben anfangs ca 20 Studenten (ungefähr ein Drittel von allen, die sich auf dem Unigelände aufhielten) zeitweise bis zu vier Leute des universitären Sicherheitsdienstes um den Automaten herumschlichen. Die waren aber noch nicht einmal in der Lage den Automaten aufzuschließen. Immerhin wurde ein Absperrband angebracht. Ungefähr auf Hüfthöhe, man traute der Schlange offenbar große Sprungkraft zu. Ansonsten herrschte große Ratlosigkeit. Bis ER kam: (Trommelwirbel)....der Snake Hunter! Der sah allerdings insgesamt eher wenig furcheinflößend aus. Ständig lächelnd, ca 1,65m groß, mit seltsamer Lesebrille auf der Nase. Dafür war sein Bauch so umfangreich, dass mindestens 15 der doch recht großen Braunschlangen reinpassten. Oder der Bauch beinhaltete, wie Arne vermutete, die ganzen Gegengifte...

Naja, durch den Auftritt des Snake Hunters änderte sich auch nicht viel an der Situation. Er klopfte mit seinem Schlangenfanggerät einige Male gegen den Automaten – doch nichts passierte. Der Schlange gefiel es scheinbar zwischen kühlen Wasserflaschen so gut, dass sie keinen Gedanken daran verschwendete herauszukommen. Nach fast einer Stunde Wartezeit wurde es dem Snake Hunter dann aber zu bunt: Er legte sich hinter den Automaten, entfernte das Gitte (durch das die Schlange reingekrochen war) und griff von unten – völlig ungeschützt – mit seinem Gerät in den Automaten. Und das obwohl die Schlange so schnell sein soll, dass mir eine Cafeteriabedienstete riet, mich doch mindestens 10 Meter vom Automaten zu entfernen. Doch auch der (Über-) Mut von Snake Hunter half nicht weiter.

So wie der sich insgeamt aber verhielt – relaxt, teilweise fast gelangweilt – schien die Schlange gar nicht mal so gefährlich zu sein. Wikipedia sagt allerdings im Nachhinein was anderes: "Die Gewöhnliche Braunschlange (Pseudonaja textilis) ist eine der giftigsten Schlangen der Welt. Die Braunschlangen zählen daher zu den Giftnattergattungen, die in Australien am häufigsten Menschen beißen." Aber immerhin: "Die meisten Bisse bleiben für Menschen ohne gravierende Folgen."

Schön aber trotzdem, dass sich der Kollege völlig ungeschützt unter den Automaten legte. Kann man ja mal machen...

Nach einer guten Stunde, entfernte sich dann auch Snake Hunter, obwohl die Schlange noch im Automaten war. Vielleicht wollte er weitere Verstärkung zu holen. Bevor wir allerdings weitergelernt haben, hat der todesmutige Arne auch noch sein Glück versucht. Hat aber auch nicht geholfen. Immerhin ist aber mittlerweile das Absperrband entfernt und der Automat wird auch wieder genutzt...







Dienstag, 16. November 2010

Klausur im Stadion

Klausur: Introduction to Indigenous Australia
Datum: 15.11.2010, Uhrzeit: 4.30 pm, Ort: Sports Stadium

Diese Daten konnte man online abrufen. Die Dozenten dürfen uns nämlich das Datum von Klausuren nicht nennen. Es ist nämlich offenbar schonmal passiert, dass eine Dozentin ein falsches genannt hat. Am richtigen ist dann keiner erschienen, die Klausur musste wiederholt werden. Selbst in Australien eine bürokratische Katastrophe.

Klausur also im Stadion? Naja nicht ganz, nach kurzer Recherche stand fest: alle Klausuren werden in der Sporthalle geschrieben. Aber auch da dürfte ja genug Platz für jeden sein. Doch selbst die australischen Studenten, im Semester nicht als absolute Pünktlichkeitsfanatiker aufgefallen, fanden sich bereits gut 20 Minuten vor Klausurbeginn vor der Halle ein. Kaum dort angekommen, sorgte eine Megaphonansage circa 35 Zentimeter neben mir für taube Ohren und die erste Ernüchterung. „Weder Tasche noch Essen darf mit in die Halle reingenommen werden, nur Getränk, Stifte und Ausweis.“ Die Ansage wurde alle 3 Minuten wiederholt. Also keine Banane, keine Energie, keine Konzentration.

Für die Taschenannahme war aber immerhin ein Sicherheitsdienst vor Ort. Hm, hoffentlich bekomme ich die nachher auch wieder. Vor deutschen Fußballstadien versteckt die der Sicherheitsdienst ja mal gerne so, dass er sie selbst nicht mehr wiederfindet. Keine Zeit zum Überlegen, schon die nächste Ansage: „Jeder muss sich in die Schlange seines Kurses vor einer Tür anstellen.“ Bei insgesamt 3 Kursen, die gleichzeitig schreiben, herrschte kurze Verwirrung wer denn wo hin muss. Vor der Tür gab es dann eine Platznummer zu ziehen. Endlich drin. Ich war jedoch noch keine 4 Schritte auf der Suche nach meinem Sitzplatz vorwärts gegangen (davon gab es ca. 500), da wurde ich wieder gestoppt. Ich hatte vorher extra schon das Etikett meiner Trinkflasche in mühevoller Kleinarbeit abgefriemelt, weil nur durchsichtige Flaschen erlaubt waren. Damit aber nicht genug. „Das durchsichtig bezog sich auch auf das Getränk selbst.“ Das erklärte mir einer der zwei Damen neben der Tür, die offenbar jeden Studenten von Kopf bis Fuß inspizierten. Fehlte nur noch, dass meine Eintrittskarte eingerissen und ich auf Wurfgeschosse durchsucht wurde. Also auch keine Cola (Light!), kein Koffein, keine Energie. Immerhin sagte mir die Dame, dass ich nur die Hand heben müsste und direkt ein Glas Wasser gebracht bekäme. Wunderbar.

Den Platz fand ich dann immerhin dank Ausschilderung recht schnell. Pro Tisch zwei Stühle, zwei Studenten. Meine erste Amtshandlung war es meine Nachbarin zu inspizieren. Leider keine Brille, aber ansonsten konzentrierter Blick und gerade Sitzhaltung. Könnte vielleicht mehr wissen als ich. Leider auch Auslandsstudentin. Immerhin Amerikanerin, also englischsprachig. Mehr ließ sich allerdings nicht rausfinden. Die nächste Megaphonansage ließ nämlich nicht auf sich warten: „Ihnen ist nicht erlaubt sich zu unterhalten! Hüte, Kappen, Handy, Schlüssel bitte auf den Boden legen. Und NICHT REDEN.“ Hm doof, ich hatte natürlich eine Kappe auf, um meine Klausur später mit der meiner Sitznachbarin unauffällig vergleichen zu können. Kappe also auf den Boden, Geldbeutel aus der Hosentasche auf den Tisch um mich später ausweisen zu können. Keine zehn Sekunden später kam jedoch die nächste Aufseherin angesprintet: „Geldbeutel auch auf den Boden!“ Ja sicher, immer wieder gerne.Danach war mal eine Minute Ruhe bis zur nächsten Ansage: „In Kürze beginnt die Lesezeit. In den zehn Minuten darf KEIN Wort geschrieben werden.“ Das war immerhin schon vorher bekannt, auch wenn mir der tiefere Sinn verborgen bleibt.

„Die Lesephase ist beendet. Sie dürfen schreiben.“ Endlich schreiben. Zwei Stunden Klausur, gar nicht mal so schwer. Zum Schluss wollte ich dann die Ergebnisse des Multiple-Choice-Teils (macht 50% aus) mit meiner Nachbarin vergleichen. Auch ohne Kappe. Aber auch ohne meine Sitznachbarin. Die packte nämlich sofort ihre Sachen zusammen und gab ab.

Zur allgemeinen Information: Alle meine drei Klausuren zählen 30% der Gesamtnote – ein Witz also im Vergleich zu Deutschland, wo es insgesamt eigentlich generell mindestens 75% sind – oft sogar 100. Die Sicherheitsmaßnahmen sind jedoch „etwas“ geringer. Aber dort schreibt man ja auch nicht im Stadion.

Sonntag, 14. November 2010

Karneval

Am 11.11. ist Karneval.
Dank der deutschen Studenkolonie hier - speziell einigen Kölschen Jecken für die die Entfernung zur Heimat an diesem Tag eine mittlere Katastrophe darstellte - waren für diesen Tag standesgemäß große Festivitäten angesagt.
Einziges Problem an der ganzen Sache: Am 11.11. ist in Australien (und allen anderen Commonwealth-Staaten) Remembrance-Day zum Gedenken an die Gefallenen von verschiedenen Kriegen - speziell seit dem Ende des 1. Weltkrieges (11.11.1918). In der Praxis wissen allerdings bei weitem nicht alle Australier von diesem Gedenktag. Und das obwohl es hier vor Ort sogar ein War Dog Memorial, Kriegeshundedenkmal, gibt (wen das genauer interessiert, kann hier mehr dazu lesen: www.k9writer.com/National_Memorial.pdf

Zurück zum Karneval. Los gingen unsere offiziellen Festivitäten daher jedenfalls nicht zur Schweigeminute um 11 Uhr, sondern eine halbe Stunde später. Angesichts der anstehenden Klausurphase waren von den vorher angekündigten 30 Gästen nur ca 15 zugegen. Aber auch wenn man bei der Kreativität der Kostüme etwas eingeschränkt war (zu kaufen gibts hier natürlich nichts), war der Tag dank Poolparty ein voller Erfolg. Für mein persönliches Kostümhighlight sorgte unser norwegischer Freund Eivind (der einzige internationale Karnevalsfreund) als "Eskimo on holiday."



Mittwoch, 3. November 2010

Semesterende

Morgen habe ich meinen letzten offiziellen Unitag. Unglaublich aber wahr. 13 Uniwochen sind dann zu Ende, eine Woche bleibt zum Lernen und dann folgen "nur" noch die final exams. Und kurz vor knapp, könnte ihr euch jetzt auch noch einen Eindruck vom Unigelände hier machen. Die Qualität von den Fotos, aber vor allem dem kurzen Video ist meiner Handykamera geschuldet. Die hat auch einfach mal nach 11 Sekunden aufgehört zu filmen. Kann man ja mal machen wenn gerade eine ganze Känguruherde zwischen Café und Bibliothek herhüpft. Aber immerhin zwei könnt ihr noch sehen.
Auf Foto draufklicken, dann wirds übrigens größer.































Vorlesungs- oder Kinosaal? Fast wie in Eichstätt.


















Palmen vor der Bibliothek. Man tut alles um hier nicht ans Arbeiten zu Denken.


















Und zuletzt: Die angesprochenen Kängurus!











Und im Video mit mieser Quali.


Freitag, 22. Oktober 2010

Otto!

Otto Klaus: 77 Jahre alt
seit 1964 in Australien

in den 50er Jahren Amateuroberligaspieler (damals die höchste Spielklasse) fuer Nürnberg, Saarbrücken und vor allem seinen Club, den VfL Bochum
in dessen 100 Jahrheft naechstes Jahr werden ihm ein paar Seiten gewidmet

1976 bei den olympischen Spielen in Montreal Co-Trainer des australischen Fussballteams

Sonntag, 17. Oktober 2010

Das ist anders - Teil 1

Man öffnet die Tür, tritt ein und es stinkt. Der Geruch zieht von unten hoch. Die Bodenfläche besteht größtenteils aus Teppich, der offenbar seit mehreren Jahren nicht vernünftig gereinigt worden ist. Bei jedem Eintreten prallt man jedes Mal aufs Neue wieder zurück. Ein unüberriechbares Kennzeichen der hiesigen Discoszene. Dies ist nur zu umgehen wenn man dermaßen alkoholisiert ist, dass man gar nichts mehr merkt/riecht. So war unser norwegischer, sehr trinkfester Freund Jone nach vier Wochen (und bestimmt 6 Clubbesuchen) auch äußerst überrascht und unwissend als wir uns über dieses Thema unterhielten.

Sonntagnachmittag. Der Fernseher läuft, Menschen schlachten sich gegenseitig ab, man sieht das Blut aus den Körpern hervorquillen. Kein Schnitt, kein Jugendschutz. Alltag im australischen Fernsehen.
Außerdem hält man im TV offenbar ebenso wenig von Pünktlichkeit wie bei den Bussen. Wenn also eine Sendung für 8.30 angekündigt ist, schaltet man mittlerweile gewohnheitsgemäß den Fernseher fast zehn Minuten später an und ist immer noch zu früh dran.
Und ein letztes Schmankerl noch: Hier läuft Donnerstag Abends immer Komissar Rex. Und zwar die ganz alten Folgen mit Tobias Moretti in der Hauptrolle (das war er von 1994-1998). Natürlich auf Deutsch mit englischen Untertiteln. So bekommt man öfters auch mal Hunger auf eine Wurstsemmel, die Rex ja besonders gerne mag.

Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären. Von einer guten deutschen Bratwurst kann man hier nur träumen. Zwar wird in regelmäßigen Abständen auf dem Campus gegrillt; der fade, leere Geschmack der Gratis-Würstchen lässt einen jedoch spätestens nach zweimaliger Kostprobe lieber hungern. Als wir vor einigen Wochen beim Riverfire-Festival in Brisbane waren (mit unglaublich gutem Feuerwerk und sogar einem Düsenjet) gab es dort einen “German Bratwurst Hut”. Angeboten wurde die Bratwurst mit Sauerkraut - nichts für mich, aber das verbindet man ja überall mit Deutschland. Die Wurst war dann auch die erste wirklich Vernünftige hier in Australien.

Zum Schluss noch ein Update in Sachen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. In australischen Supermärkten gibt es einen Angestellten, der sich den ganzen Tag darum kümmert Einkaufswagen einzusammeln. Und zwar werden die Wagen nicht etwa vor dem Supermarkt abgestellt, sondern (da man kein Pfand bezahlt) bringt sie jeder Australier bis zu seinem Auto, lädt sie aus und lässt sie dann einfach stehen. So begegnet man verlassenen Einkaufswagen dann ab und an auch mal Kilometer vom Supermarkt entfernt.













Übrigens: Die Kommentarfunktion freut sich ebenso über rege Nutzung wie das neue innovative Feedbacktool zum Anklicken! :)

Montag, 11. Oktober 2010

Kurse

Naheliegend eigentlich auch mal über die Kurse zu schreiben, die ich während des Auslandssemester belege. Da das Semester nur noch effektive 4 Uniwochen (anschließend kommen dann die Klausuren) hat, will ich das mal noch kurz vor Toresschluss nachholen. Da sich die deutschen Übersetzungen meiner Kurse sehr stolprig anhören, behalte ich die Originalnamen mal bei.

International Communication
Ein PR-Kurs! Hilfe! Hier gilt es PR-Kampagnen zu analysieren (ich habe in meinem Assignment die Adidas-WM-Kampagne von 2010 gewählt), Reden für Menschenrechtskongresse zu schreiben oder aber einen PR-Plan für unsere Uni für eine Bildungsmesse im Vietnam zu entwickeln. Insgesamt sehr sehr anspruchsvoll, arbeitsintensiv, aber auch abwechslungsreich.

Communication and Thought
Das ist eigentlich mein einzig einfacher Kurs. Der ist generell eher für Studienanfänger gedacht und bringt uns bei, wie man Essays schreibt oder wie man debattiert. Nächste Woche gibt es eine Debatte, wo man nach festgelegtem Ablaufplan zwei gegen zwei ein Thema debattiert und das Publikum (die restlichen Kursteilnehmer) von seinen Argumenten überzeugen muss. Ich habe das große Glück, dass ich gegen die These, dass man den Medien nicht trauen kann, argumentieren darf. Das wird sicherlich ein Riesenspaß. Etwas blöd nur, dass mein Mitstreiter ganz und gar nicht der Meinung ist und sich sehr schwer tut gegen seinen eigentlichen Standpunkt zu argumentieren. Aber bis Donnerstag werde ich ihn schon überzeugt haben, dass wir Recht haben.

International Politics: An Australian Perspective
Hier gehts um australische Außenpolitik und Politik im Pazifikraum. Ein anspruchsvoller Kurs, was vor allem daran liegt, dass ich mich in diesem Politikgebiet vorher genau 0,0 auskannte. Man bekommt ja in deutschen Medien auch nur in Ausnahmefällen mal etwas von dieser Region mit. Nach sieben Uniwochen gab es im Tutorium dieses Kurses übrigens eine Feedbackrunde zum Niveau des Kurses. Dass europäische Studenten ein paar Anlaufprobleme haben, klingt ja nachvollziehbar. Aber dass auch fast sämtliche australische Studenten den Kurs schwer finden und sogar zugaben, dort kein großes Wissen zu besitzen, sollte bei Politikstudenten doch eher nicht sein.


Introduction to Indigenous Sociology

Erschreckend. Das ist das Wort, was ich mir in diesem Kurs bisher am häufigsten gedacht habe. Die Eingeborenen (Aborigines) haben in Australien eine wirklich unglaubliche Geschichte hinter sich, geprägt von Rassismus in allen Varianten. Sie wurden Opfer von Massakern und bis in die 1960er/1970er Jahre wurden sie in Reservaten quasi eingesperrt, ihnen die Kinder weggenommen und in weiße Familien gegeben. Alles mit dem Ziel sie zu assimilieren. Das ist bis heute noch nicht gelungen. Benachteiligungen in verschiedensten Bereichen führen beispielsweise dazu, dass sie eine im Schnitt um 12 Jahre kürzere Lebensweratung haben als die restlichen Australier. Auch in diesem Kurs fällt auf, dass große Teile der Studenten wenig Wissen über die Geschichte Australiens mitbringen - lange Zeit waren die dunklen Kapitel der Vergangenheit kaum Teil der Schulbildung.

Dazu wurde mir übrigens vor Kurzem noch eine (wahre?) Geschichte erzählt. Und zwar fuhren zwei Australier nachts mit ihrem Auto durchs Outback. Plötzlich gibt es einen leichten Knall und sie rollen über ei Hindernisn auf der Straße. Zu klein um ein Känguru zu sein. Im nächsten Ort (mitten im Outback soll man auf keinen Fall anhalten, weil man dann überfallen wird) halten sie an, melden den Vorfall dem Policeofficer. Der meint dann nur, als er den Schaden begutachtet (und das Blut unterm Auto sieht), sie hätten großes Glück gehabt, dass es kein Känguru gewesen sei. Dann wäre das Auto mehr zerstört worden. Wahrscheinlich wäre es ein Aborigine gewesen, der auf der Straße geschlafen hätte. Er würde sich aber bald darum kümmern: "I will clean it up tomorrow."

Sonntag, 3. Oktober 2010

Krokoleder

Da sich zurzeit (und auch in den nächsten Wochen) das Leben quasi nur noch in der Uni abspielen wird, nun hier der Auftakt einer kleinen Postreihe zu unserem Roadtrip, den wir in den Ferien unternommen haben. Los gehts mit einem Ausflug auf eine Krokodilfarm. Dort werden Krokodile gezüchtet um sie nach ein paar Jahren wieder zu töten, damit man das Krokodilleder verkaufen kann. Das Ganze soll dem Tierschutz dienen, denn nach Logik der Betreiber will man dadurch erreichen, dass weniger Krokodile in freier Wildbahn gejagt und getötet werden. Damit auch jeder Besucher etwas mit nach Hause nehmen kann, gibt es natürlich am Ausgang Krokodilledergürtel zu kaufen.

In der Aufzucht der Tieere wird besonders viel Wert auf Platz gelegt:





Immerhin gab es auf der Farm auch noch einige freischwimmende Krokodile, die auf den ersten Blick harmlos wirken:












Doch wenns was zu Essen gibt, gehts dann ziemlich schnell. Da sind sie mir sogar ziemlich ähnlich.

Dienstag, 28. September 2010

Australische Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen



Statt Ampeln oder festen Straßenschildern, werden in Australien fähige Arbeitskräfte zum Schilder-Hochhalten genutzt. Die Arbeitskluft ist bei den fast immer sommerlichen Temperaturen schon nicht beneidenswert, das simple Herumstehen acht Stunden am Tag noch weniger. Aber immerhin können so pro Baustelle (davon gibt es hier nicht wenige) zwei bis drei Arbeitskräfte effektiv beschäftigt werden.

Donnerstag, 23. September 2010

Mittwoch, 15. September 2010

Samstag, 11. September 2010

Roadtrip

Endlose Felder, goldener Schimmer. Schmale Brücken, reißende Flüsse. Bäume im Flußbeet. Verlassene Dörfer, drei Häuser, sieben Hunde, eine Tanksäule. Küste. Ein Hafen, zehn Boote. Sonnenuntergang, endlose Ruhe. Ein verlassener Steg, kaltes Bier. Ein paar Worte, unzählige Sterne am Himmel, Meeresrauschen. Freiheit. Leben.

Montag, 6. September 2010

Surfen



Wir freuen uns übrigens über jeden Kommentar - dafür gibts die Funktion ja auch unter jedem Eintrag :-) Geht sogar ohne anmelden, nur euren Namen eingeben.

Dienstag, 31. August 2010

Kleine Alltagsgeschichte

Kleine Alltagsgeschichten

Liebe Leserinnen und Leser,

an dieser Stelle versuche ich mich einmal im Schreiben, statt immer nur vor der Kamera herumzuspringen. Nicht das ich darin besser wäre, nur war dieses Mal das „Happening“ von dem es gleich zu berichten gibt, nicht vorherzusehen.

Kurzum: Ich war beim Arzt. Natürlich habe ich in weiser Voraussicht einen kleinen Spickzettel mitgenommen weil ich mir schon dachte, dass ich wohl besser nicht von „chair-walk-problems“ sprechen sollte. So habe ich mich also in trügerischer Sicherheit gewogen, bis zu dem Zeitpunkt als Dr. Hazzan (echter Name) mich auf seiner Liege in äußerste Bedrängnis brachte.

So fragte er mich ganz beiläufig, während er mit beiden Händen auf meinem nackten Bauch herumfuhrwerkte, was denn meine Schwestern so beruflich machen. Uiiiii, also “the older one is a cook and confectioner and my little sister… yes my little sister” - da war ich schon mitten drin im Schlammassel. “You know, she is working with, hmmm you know…”

Um verstehen zu können in welch’ heikler Situation ich war, muss man wissen, dass meine Schwester Conny Heilerziehungspflegerin ist, also mit behinderten Menschen arbeitet.

Zurück auf die australische Arztliege. „…she works with this special kind of people, their behaviour is different and a bit difficult” versuchte ich in meiner Wortnot ihren Beruf zu umschreiben, in der Hoffnung, er ließe mir das als Antwort durchgehen. Doch weit gefehlt! Jetzt war er ganz neugierig: „Children?“
„No, no, you know” - da war er auch schon gebrochen; mein Ehrgeiz mich wie ein einigermaßen zivilisierter Mensch zu verständigen. Und es folgte eine pantomimische Einlage die ich mit eindeutigen Lauten noch weiter untermalt habe.

Und die Moral von der Geschicht´:

a) Ich werde wohl mein Leben lang nicht vergessen, was das Wort ‚disabled people’ bedeutet, denn damit hat Dr. Hazzan meine intensive Schauspielarbeit unterbrochen.

b) Vielleicht sollte ich meine körperlichen Beschwerden einfach von Beginn an mit Pantomimen und seltsamen Lauten erklären – denn so schnell hat in den letzten Monaten noch kein Arzt verstanden was ich ihm mitzuteilen versuchte.

c) Man stelle sich vor, Conny wäre von Beruf Pathologin oder, noch besser Hebamme...

Euer Nico

Freitag, 27. August 2010

Montag, 23. August 2010

Freundlichkeit

G´day!
Ihr wartet bestimmt schon sehnsüchtig aus das nächste Video. Leider gibt es dabei aber einige Komplikationen. Das schon lange versprochene Surfvideo war erst wegen Krankheit unmöglich, jetzt ist unser Board kaputt. Dafür könnt ihr euch aber an neuen Fotos erfreuen und an einem weiteren, noch nie dagewesenen Extra (dazu weiter unten in diesem Beitrag mehr)!
Kurz zu den Fotos: Wir waren am Samstag im Noosa National Park. Leider haben sich die Koalas im Gegensatz zu den Delphinen vor uns versteckt. Das nächste Mal nehmen wir aber dann Eukalyptusbonbons mit um sie anzulocken!

Nun aber zum weiteren Extra: Einer Umfrage!
"Hey mate, how ya doin´?" Egal wem wir hier in Australien begegnen, diese Begrüßung schallt uns meistens schon von Weitem entgegen. Freundlichkeit und gute Laune sind in Australien allgegenwärtig. Vor allem bei den Busfahrern ist das erstaunlich, schaut doch der Großteil in Deutschland gerne mal grimmig und missmutig. Beim Einsteigen wird hier dagegen jder Fahrgast herzlich begrüßt, Losgefahren wird nicht bevor auch der letzte Trödler sicher sitzt und beim Aussteigen bedanken sich dann Fahrgast (fürs sichere Ankommen) und Busfahrer (für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel) gegenseitig mit einem "Thank ya. See ya."

Problematisch ist allerdings generell die Antwort auf die oben beschriebene Frage nach dem Gemütszustand (how ya doin´). Zwar gewöhnt man sich recht schnell an die Floskel, doch stellt sich natürlich die Frage was man den Leuten entgegnen soll. Folgende Möglichkeiten habe ich mittlerweile durch intensive Recherchen entdeckt:
1. "Fine, thanks.": unproblematisch, freundlich, aber manchmal vielleicht einfach gelogen.
2. Schlichtes Ignorieren: unproblematisch, unfreundlich, aber schnell
3. "Yeah" (so macht es Nico): unproblematisch, halbwegs freundlich, aber beantwortet die Frage nicht wirklich
4. "How ya doin´" (Gegenfrage): problematisch für den Gegenüber, freundlich, aber in gewissem Maße ignorant.
Und ihr könnt jetzt abstimmen wie ich in Zukunft darauf antworten soll! Wenn das nicht mal innovativ und interaktiv ist....

Donnerstag, 12. August 2010

Samstag, 7. August 2010

Montag, 2. August 2010

Mittwoch, 28. Juli 2010

Embeddingprobleme

Liebe Bloggemeinde,
leider gibt es einige technische Probleme bezueglich des Uploads von Video Nummer 3. Ich hoffe diese heute noch loesen zu koennen, damit ihr endlich bewundern koennt wie unsere neue Wohnung ausschaut. Die Zeit rennt allerdings davon.
Morgen frueh um 5 Uhr gehts naemlich los auf einen 4-taegigen Surftrip. Auch dort werden wir zwar wieder ein Video drehen, aber solange es mit dem Upload hakt, habt ihr wenig Freude daran. Als Ersatz wurde die Fotogalerie erweitert.
In der Hoffnung euch schon bald wieder groessere Freude machen zu koennen verbleibt mit herzlichen Gruessen
Euer Embeddingmaster Steffen

P.S.: Nach dem xten unbekannten Fehler nach 64 Prozent Ladestatus bei Youtube muss es leider auf Montag verschoben werden... sorry!

Sonntag, 18. Juli 2010

Samstag, 20. März 2010

Comeback

Mein Blog lebt noch. Zumindest kurzzeitig nochmal auf. Denn ich bin wieder zuhause. Und dort passiert ja desöfteren nahezu Ungeheuerliches. Und das ist besonders für nette Fränkinnen, die diesen Blog unter ihren Favoriten führen - völlig zurecht übrigens - von hoher Relevanz.

Einen Tag nach meiner Ankunft am Mittwoch im hiesigen Lande (wo ich abends direkt mal locker flockig 40 Euro gewonnen habe... natürlich beim Pokern) machte ich mich um 18.40 Uhr auf den kurzen Weg den Berg hinauf zur Eckmannshausener Haubergsarena. Dort wollte ich ab 19.00 Uhr einem Freundschaftsspiel des altehrwürdigen SV Eckmannshausen beiwohnen. Gemütlich an der Seitenlinie, endlich nochmal dummschwätzend, endlich nochmal biertrinkend.

Kaum angekommen, schwallten mir auch die gewohnt dummen Sprüchen vom Platz herüber: „Jeffen Stüngst (Name des Autors aus datenschutzrechtlichen Gründen anonymisiert), wo ist denn deine Tasche?“ „Jeffen Stüngst, haste deine Tasche vergessen?“ Nichts besonderes, vielmehr stellte sich bei mir sofort das Gefühl ein „Hi bin i dahoam, hi bin ich zuhus" (Bayern lässt mich so schnell nicht los). Zumindest kurzzeitig. Denn dann kam doch tatsächlich der Trainer auf mich zugestürmt: „Jeffen, kannste spielen? Ja? Wir haben zu wenig Leute, hol sofort deine Tasche. Na los.“

Hemmlungslos spontan, wie ich nunmal bin, rannte ich sofort los. Zuhause (Luftlinie 541 Meter) alles in die Sporttasche reinwerfen, zurück aufn Platz, umziehen. Und zur Halbzeitpause wars dann soweit. Das kaum erwartete, dafür spontane, große Comeback war perfekt. Problem an der Sache: Training hatte ich fastn Jahr nicht mehr. Nagut für mich Konditionswunder eigentlich kein Problem. Dann das wirkliche Problem: Der Gegner, eh schon ne Liga höher als wir (Kreisliga B für die Interessierten) angesiedelt, hatte noch vier, fünf Spieler aus der eigenen Landesliga-Mannschaft (drei Ligen höher, fast schon Bundesliga!) mitgebracht. Und zwei davon spielten offensiv. Und ich war Manndecker. Super Sach – grad au für junge Leut.

Die restliche Geschichte ist schnell erzählt (ist ja eh schon mein längster Blogeintrag): Endstand 1:7. Und ich merke bis heute Muskelpartien, deren Existenz ich längst vergessen hatte.

Dienstag, 26. Januar 2010

Leiden

Die große weite Welt des Internets: Sie bietet unglaubliche Möglichkeiten, aber leider auch einige Gefahren. Gehört hat man Sätze wie diesen schon einige Male, Beispiele gibt es genug. Doch trotzdem möchte ich im Folgenden ein Besonderes herausgreifen, das mich sehr getroffen hat.

Der Qualitätsbegriff geht gerade bei der zunehmenden Überflutung mit Blogs schonmal schnell unter. Bloggen kann jeder. Viel technisches Verständnis gehört nicht dazu, die Rechtschreibung und Grammatik überprüft auch keine höhere Instanz. Was passiert wenn man sich besonders lieblos dem Bloggen widmet, musste ich bei meiner heutigen Tour durch die Netzlandschaft voller Schmerzen feststellen. Hier: jil88.wordpress.com zieht die Autorin mit ihrem angeblich zehnten Post ein recht negatives Fazit ihrer kurzen Bloggingerlebnisse.

Sie stellt sich leider nicht die Frage woran es gelegen haben könnte, dass ihr das Bloggen nichts gebracht hat. Wer schon nach drei halbwegs vernünftigen Einträgen die Flinte ins Korn wirft und im Folgenden nur noch ein- bis dreizeiligen Bloggmüll produziert, braucht sich nicht wundern wenn der Spaß dabei auf der Strecke bleibt. Betrachtet man dazu noch die Zeitspanne, in der die Posts veröffentlicht wurden, kommt man zu dem Fazit, dass die Autorin noch nichtmal mit halbem Herzen bei der Sache war.

Bevor ich falsch verstanden werde: Auch ich bin ein blutjunger Anfänger in der Blogosphäre, doch einen gewissen Anspruch haben meine Posts in Länge, Inhalt und Sprache (zugegeben nach einer kurzen Eingewöhnungsphase) eigentlich immer erfüllt. Hoffe ich jedenfalls.

Freitag, 22. Januar 2010

Zeitvertreib

Fernab von der Frage wann Bachelorstudenten unter der enormen Arbeitsbelastung zusammenbrechen werden, widme ich mich heute mal den angenehmen Seiten des Lebens:
Onlinespielen. Lag dieses Unterhaltungsangebot für mich lange Zeit im Verborgenen, hat es mir mittlerweile der geschätzte Kommilitone Tore nähergebracht. Tore ist ein Multitalent: Er kennt nicht nur die Texte von 5928 Liedern auswendig (und singt sie bei jeder Gelegenheit mit), weiß über die aktuelle Handlung jeder Daily-Soap Bescheid - nein, er hat auch alle Internetspiele, die es so gibt (ich hab nachgezählt: 892893), schon ausprobiert.

Und wer lässt sich für sowas besser und schneller begeistern als ich? Rhetorische Frage für alle die meine stets flammende Spielleidenschaft kennen. Zwei Spiele hatten und haben es mir dabei besonders angetan. Zum einen ist das China 2008 (zu finden auf www.miniclip.com). Hier muss man in einem Siebenkampf bestehen. Vor allem beim anfänglichen 100-Meter-Lauf kommt man schon richtig ins Schwitzen wenn man die Taste x über die gesamte Strecke so schnell wie möglich hintereinander drücken muss. Pro Siebenkampf liegt der Kalorienverkauf nach meiner wissenschaftlichen Auswertung bei 117 Kalorien. Als perfekten Ausgleich darf man danach eine Milchschnitte essen.

Das eigentliche Spiel-Highlight ist aber Ski Challenge 2010 (Download unter http://www.chip.de/downloads/Big-Pizza-Ski-Challenge-10_17648454.html). Insgesamt sechs Abfahrtstrecken (immer am selben Wochenende wie die "echten" Skifahrer im Weltcupzirkus) kann man sich als Skifahrer hinunterstürzen. Und wenn man das ganze online macht, kann man sich mit hunderttausenden anderen Skifahrern in Training, Qualifikation und Wettkampf messen. Das einzige Problem an diesem Spiel ist der ziemlich große Suchtfaktor, der bei mir aber dafür dankenswerterweise die Doppelkopf- und Pokersucht vorerst abgelöst hat.

Montag, 18. Januar 2010

Bergsteigen

Was habe ich da nur wieder ausgelöst mit meinem letzten Blogeintrag? Wohin man in der Blogosphäre auch schaut - überall springen die Hobbyists (limaha.wordpress.com, annaananas.wordpress.com oder auch trappi.blogspot.com) auf mein Agenda Setting zum Thema Joggen an. Enthüllungen wie diese werdet ihr auch weiterhin auf meinem Untergrund-Blog verfolgen können. Denn mein Motto lautet: Qualität kommt vor Quantität.

Man muss nämlich zunehmend feststellen, dass die ein oder andere Bloggerin sich zwar mit der Vielzahl ihrer Posts brüstet wann immer man sie darauf anspricht. Doch mal unter uns: Die Qualität würde da nicht zum ersten Mal dem Schnelligkeitsprinzip zum Opfer fallen.

Doch nun zu später Stunde noch kurz zu meinen heutigen Aktivitäten:
Als Abschluss eines recht entspannten Tages stand am Abend noch ein Kinobesuch auf dem Programm: Nanga Parbat. Doch leider muss ich das Urteil, das in verschiedensten Rezensionen (eine sehr ausführliche: http://www.filmrezension.de/+frame.shtml?/filme/nanga_parbat.shtml) oder auch in Interviews zum Thema (http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,672209,00.html) formuliert wurde, teilen. Vor allem die äußerst subjektive Darstellung der Charaktere (überspitzt: Reinhold Messner=Gott, Rest=Abschaum) fällt ins Auge. Wenigstens gab es ein paar ansprechende Bergbilder zu sehen, sodass ich in meinem Plan nochmals bestätigt wurde. Denn bei der nächsten Gelegenheit strebe auch ich eine Besteigung des Mount Everest an. Meine Ausrüstung dürfte nach Messnerschem Vorbild schon längst komplett sein: Wanderschuhe, Mütze und Handschuhe.

Freitag, 15. Januar 2010

Verlaufen

Heute ist wieder eine dieser Freitage, die ich bekanntlich seit letzter Woche (http://ungst.blogspot.com/2010/01/freitag.html) äußerst sinnvoll nutze. Den Wecker hatte ich mir trotz akuten Schlafmangels schon auf ambitionierte 10.07 Uhr gestellt, weil ich eigentlich um 11 Uhr im Fitnessstudio sein wollte. Das hab ich mir während des Frühstücks anders überlegt. Der neue Plan: Erst Bibliothek, dann Joggen. Der Grund: Joggen verbrennt mehr Kalorien.

Und genau das ist für mich als alter Kalorienzählerfuchs emminent wichtig. Ich will nämlich abnehmen. Nachdem ich in den letzten fünf Wochen nur erschreckende zwei Mal Sport getrieben (Fußball) und in der restlichen Zeit ausschließlich gegessen habe, muss ich den unbeliebten Winterspeck schnellstmöglich wieder loswerden.

Der Plan ging zunächst auch voll auf. Ab ins riesige Waldgebiet nach Buchenhüll. Dort gibts verschiedene Rundlaufwege, die ich allerdings bei meinem ersten Besuch dort letztes Jahr schon nicht gefunden hatte. Auch diesmal hab ich mich nach gefühlten zwanzig Minuten, die ich sicherheitshalber einfach nur geradeaus gelaufen bin, verlaufen. Gemerkt hab ichs nachdem ich an der 4. Weggabelung erneut intuitiv abgebogen war und plötzlich mitten auf einem Feld stand. Dank meines ziemlich guten Orientierungssinns und meiner nicht zu unterschätzenden logischen Denkfähigkeiten bin dann einfach den Strommasten gefolgt so gut es im Schnee ging. Nach ner Weile kam aber dann sogar ich ins Grübeln. In allen Himmelsrichtungen nichts als Wald und Felder. Die Rettung nahte dann glücklicherweise wenige Minuten später: Ein Skilangläufer am Horizont. Der konnte mir nach freundlicher Begrüßung ("Wieso laufen Sie hier her? Sie machen mir die ganze Spur kaputt") dann auch die grobe Richtung des Parkplatzes (mein Startpunkt) zeigen.

So wurden aus geplanten 45 Laufminuten dann noch knappe 100. Der Winterspeck fands gut.