Kleine Alltagsgeschichten
Liebe Leserinnen und Leser,
an dieser Stelle versuche ich mich einmal im Schreiben, statt immer nur vor der Kamera herumzuspringen. Nicht das ich darin besser wäre, nur war dieses Mal das „Happening“ von dem es gleich zu berichten gibt, nicht vorherzusehen.
Kurzum: Ich war beim Arzt. Natürlich habe ich in weiser Voraussicht einen kleinen Spickzettel mitgenommen weil ich mir schon dachte, dass ich wohl besser nicht von „chair-walk-problems“ sprechen sollte. So habe ich mich also in trügerischer Sicherheit gewogen, bis zu dem Zeitpunkt als Dr. Hazzan (echter Name) mich auf seiner Liege in äußerste Bedrängnis brachte.
So fragte er mich ganz beiläufig, während er mit beiden Händen auf meinem nackten Bauch herumfuhrwerkte, was denn meine Schwestern so beruflich machen. Uiiiii, also “the older one is a cook and confectioner and my little sister… yes my little sister” - da war ich schon mitten drin im Schlammassel. “You know, she is working with, hmmm you know…”
Um verstehen zu können in welch’ heikler Situation ich war, muss man wissen, dass meine Schwester Conny Heilerziehungspflegerin ist, also mit behinderten Menschen arbeitet.
Zurück auf die australische Arztliege. „…she works with this special kind of people, their behaviour is different and a bit difficult” versuchte ich in meiner Wortnot ihren Beruf zu umschreiben, in der Hoffnung, er ließe mir das als Antwort durchgehen. Doch weit gefehlt! Jetzt war er ganz neugierig: „Children?“
„No, no, you know” - da war er auch schon gebrochen; mein Ehrgeiz mich wie ein einigermaßen zivilisierter Mensch zu verständigen. Und es folgte eine pantomimische Einlage die ich mit eindeutigen Lauten noch weiter untermalt habe.
Und die Moral von der Geschicht´:
a) Ich werde wohl mein Leben lang nicht vergessen, was das Wort ‚disabled people’ bedeutet, denn damit hat Dr. Hazzan meine intensive Schauspielarbeit unterbrochen.
b) Vielleicht sollte ich meine körperlichen Beschwerden einfach von Beginn an mit Pantomimen und seltsamen Lauten erklären – denn so schnell hat in den letzten Monaten noch kein Arzt verstanden was ich ihm mitzuteilen versuchte.
c) Man stelle sich vor, Conny wäre von Beruf Pathologin oder, noch besser Hebamme...
Euer Nico
Dienstag, 31. August 2010
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Haha, Nicolai, ein Video dieses Ereignisses zu haben, wäre noch unterhaltsamer gewesen! Jetzt weiß man auch, wie Dr. Hazzan über Kinder denkt...
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